Im Buch „Pommersche Bäderarchitektur“ von Wolfgang Schneider & Torsten Seegert wird das Haus unter anderem wie folgt beschrieben: „In seiner Wirkung ist dieser Komplex einer städtischen Gründerzeitvilla nicht unähnlich. Das verputzte dreigeschossige Eckhaus ist durch sein hohes Sockelgeschoß charakterisiert. Zur Wylichstraße zeigt ein Flügel, während der Eckturm zur Marienstraße als dreigeschossiges quadratisches Loggienbauwerk mit Lisenengliederung und floralem Dekor ausgeführt ist. Das flache Dach ziert eine attikaartige Balustrade.“
Baujahr: um 1904
Historie/Besitzer bis 1945: Die Villa Glückauf wurde im Jahre 1905 erstmalig im Wohnungsverzeichnis aufgeführt: Wylichstraße 12, Villa Glückauf, Bes. Fritz Bollow, 20 Zimmer, 2 Küchen.
Vier Jahre später steht im Binz-Führer: Wylichstraße10, Villa Glückauf, mit der dazugehörigen Anzeige „Logierhaus I. Ranges, ruhige Lage in nächster Nähe des Strandes, mit herrlicher Aussicht auf Wald und See, empfiehlt seine gut und modern eingerichteten Zimmer mit elektr. Licht u. Veranden, sowie Wohnungen mit Küche. Außer 1. Frühstück kein Pensionszwang.“
Im Jahr 1920 wechselte der Besitzer. Es wird eine Frau Ziesemer, später Frau Ziesemer-Schneider, genannt.
Im Binz-Führer von 1928 heißt es in einer Werbeanzeige zum Haus: „Pension Villa Glückauf, Vornehmes ruhiges Haus mit Garten, in nächster Nähe des Strandes. Aussicht auf Meer und Wald. – Hohe luftige Zimmer, sämtliche mit Loggia oder Veranden, auch Einzelzimmer. Elektrisches Licht. Vorzügliche Verpflegung. Vor- und Nachsaison Preisermäßigung. Hausdiener am Bahnhof und Dampfer. Auskunft Besitzerin Frau Architekt Schneider.
Ab 1935 wird als Besitzer Herr Robert Meußling genannt.
DDR-Zeit: Die Villa Glückauf wurde zu DDR-Zeiten unter anderem als Wohnhaus und zur Ferienvermietung genutzt.
Nach 1990: Mitte der 1990er Jahre kaufte die Familie Schulten aus Emsbüren die Villa und sanierte sie umfassend. Das privatgeführte Appartementhaus wurde im August 1998 eröffnet.Ende 2017 erwarb Rösing Touristik GmbH die Villa Glückauf.
Heutige Nutzung: Privatgeführtes Appartementhaus
Text: Klaus Boy, Sammlung KV Binz